Zu Beginn, ist mir ganz wichtig das Thema im richtigen Kontext zu beleuchten: Ernährung kann eine Wochenbettdepression nicht heilen. Die Depression kann also nicht mit einem Vitamin D Supplement „wegbehandelt“ werden.
Es gibt viele Risikofaktoren, wie Gewalterfahrungen, Schlafmangel, geringe soziale Unterstützung, frühere Fehlgeburten, ungewollte Schwangerschaft und PMS (2) die sicherlich eine größere Rolle als die Ernährung spielen. Aber deine Ernährung kannst du bewusst beeinflussen. Wenn du also in diesem Bereich dein Risiko senken kannst, ist das meiner Meinung nach sehr wertvoll.
Was ist der Zusammenhang zwischen Ernährung und Wochenbettdepression?
Es gibt Risikofaktoren für eine Wochenbettdepression, die mit der Ernährung zusammenhängen. Diese Erkenntnisse
beziehen sich auf einer Vielzahl an Daten, allerdings hauptsächlich auf Beobachtungsstudien. (1)
Risikofaktoren
1. Vitamin D Mangel
Ist der Versorgungsparamater für Vitamin D, das 25-OH-Vitamin D im Blutserum < 50 nmol/l liegt ein 2,67 fach erhöhtes Risiko für eine Wochenbettdepression im Vergleich zu ≥ 50 nmol/l vor. Der Bedarf ist zwar in der Schwangerschaft nicht erhöht, allerdings liegt auch bei nicht schwangeren Frauen häufig ein Vitamin D Mangelbesonders im Winter vor. Das liegt daran, dass wir Vitamin D zum größten Teil über die Sonne aufnehmen. Hier findest du heraus, wie du deinen Bedarf an Vitamin D in der Schwangerschaft gut deckst.
2. Postpartum Anämie
Diese tritt vor allem auf wenn schon in der Schwangerschaft ein Eisenmangel vorliegt und es dann bei und nach der Geburt zu Blut- und Eisenverlusten kommt. Eine Anämie während der Schwangerschaft kann mehrere Gründe haben, die auch mit der Ernährung zusammenhängen können. Im wesentlichen gibt es drei Nährstoff Mängel, die dazu führen können:
- Eisen: Finde hier heraus, wie du in der Schwangerschaft genug Eisen bekommst.
- Vitamin B12: Dies ist ein Vitamin, das vor allem bei sehr pflanzenbetonten Ernährungsweisen, wie vegetarische oder vegane Ernährung ein kritischer Nährstoffist. Bei einer veganen Ernährung ist die Supplementierung mit Vitamin B12 unbedingt notwendig. Bei Vegetarierinnen kommt es darauf an, wie oft und wie viele tierische Produkte konsumiert werden. Eine individuelle Ernährungsberatung sowie die regelmäßige Kontrolle mittels Blutlabor kann hier weiterhelfen.
- Folsäure: Neben einer folatreichen Ernährung wird in der Schwangerschaft auch die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels empfohlen. Hier findest du dieDosierung und den Zeitpunkt der Einnahme.
Gute Folatlieferanten sind- grünes Gemüse
- Blattgemüse, wie Spinat und Salate
- Vollkornprodukte
- Hülsenfrüchte
- Eier
Was tun, wenn ich bereits betroffen bin?
Wenn du denkst du bist betroffen, ist die erste Anlaufstelle dein:e Hausärzt*in. Ansprechstellen sowie Selbsthilfegruppe in ganz Österreich findest du außerdem in der Broschüre „Eigentlich sollte ich glücklich sein…“ vom Gesundheitsministerium.