Vorweg, Gemüse und Obst abzulehnen ist in Phasen des Lebens ganz normal. Ich beobachte auch häufig, dass Eltern die Mengen überschätzen, die Kinder tatsächlich an Gemüse und Obst essen „sollten“ und daher auch viel Druck entsteht.
Hier sind 6 Dinge, die du tun kannst, um deinem Kind zu helfen mutiger zu werden neues Gemüse und Obst zu probieren oder generell mehr davon zu essen:
1. Präventiv wirken schon bei der Beikost
Es besteht eine positive Assoziation zwischen der Einführung von Gemüse in der Beikostphase und der Gemüseaufnahme im späteren Leben (1,2). Eine größere Vielfalt an Beikost führt wahrscheinlich zu einer höheren Akzeptanz neuer Gemüsesorten im späteren Leben (3,4). Es ist auch wahrscheinlich entscheidend, wann verschiedene Konsistenzen eingeführt werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder, die erst nach dem Alter von 9 Monaten an stückige oder klumpige Texturen gewöhnt wurden, im Alter von sieben Jahren eine geringere Menge und Vielfalt an verschiedenen Lebensmittelgruppen zu sich nehmen und insgesamt mehr Probleme mit ihrer Ernährung haben (5)
2. Vorbild sein
Kinder essen tendenziell mehr Gemüse, wenn auch die Eltern Gemüse essen. (6) Brokkoli servieren und selbst nie essen wird auf Dauer von den meisten Kindern nicht angenommen. Heißt nicht, dass du alles perfekt machen musst und immer eine riesen Menge Gemüse essen musst. Heißt aber schon, dass du dir am besten überlegest was dir und deiner Familie gut schmeckt und was du davon öfters anbieten kannst.
3. Lebensmittel immer und immer wieder anbieten
Ungewissheit spielt bei Kindern eine große Rolle, gewisse Farben, Formen können eher Ablehnung auslösen. Allein das wiederholte Anbieten (was viel Durchhaltevermögen abverlangt) kann eine gewisse Vertrautheit schaffen. (7)
4. Gemochtes & Unbekanntes kombinieren
In der Wissenschaft wird das auch als Flavor-Flavor Learning bezeichnet. Dabei kombinierst du einen Geschmack, den dein Kind schon gerne hat mit etwas Neuem, um die Akzeptanz zu erhöhen. Ein Beispiel ist Gemüse mit einem leckeren Dip anzubieten: Joghurtsoße, Ketchup,.. (7)
5. Entspannt bleiben & keinen Druck ausüben
Versuche Sätze zu vermeiden, die in deinem Kind Druck bewirken. Auch hier zeigt eine Studie, dass Kinder die gezwungen werden Gemüse & Obst zu essen, weniger Gemüse & Obst essen. (8) Unterm Strich bringt’s also einfach nichts auch wenn du kurzfristig vielleicht denkst es ist der richtige Weg.
6. Kontakte mit Gemüse abseits von Mahlzeiten anbieten
Das hat wieder viel mit dem Thema Vertrautheit zu tun. Ein Lebensmittel auch abseits vom Esstisch erforschen zu dürfen, macht den meisten Kindern nicht nur sehr Spaß, sondern steigert häufig auch den Mut ein neues Lebensmittel zu probieren. Beispiele hierfür können sein: Im Sommer Beeren pflücken gehen, Kresse anbauen und in der Zubereitung von Mahlzeiten Mini Schritte übernehmen.
Dafür ist auch mein Kochbuch das Kleine Hände Kochbuch (E-Book) besonders geeignet. Das ist mein Versuch, es für dich und deine Familie einfacher zu machen, dein Kind beim Kochen einzubinden. Kinder lieben es, mit anzupacken. Klassische Rezepte sind jedoch oft nicht so gestaltet, dass sie bereits für unsere Kleinsten verständlich sind. In diesem Kochbuch findest du möglichst einfache Rezepte mit jeweils zwei Anleitungen: eine für dich und eine mit Bildern für dein Kind.
Außerdem kannst du Spiele mit Lebensmitteln einsetzen: Formen schneiden, Rechenspiele, lustige Gesichter legen, über Lebensmittel etwas lernen durch Bücher und Führungen oder in Museen. Im Download Bereich auf meiner Website findest du ein paar Vorlagen zum Herunterladen.
Ich unterstütze deine Familie mit einer individuellen Beratung sehr gerne dabei. Melde dich hier für ein kostenloses Erstgespräch bei mir.
Quellen
1: doi:10.3390/nu14081664
2: doi:10.1038/ijo.2017.27
3: doi:10.1371 journal.pone.0151356
4: doi:10.1016/s0002-8223(02)90349-4
5: doi:10.1111/j.1740-8709.2008.00153.x
6: doi: 10.1079/PHN2003527
7: doi: 10.1159/000471514
8: doi: 10.1016/s0002-8223(02)90017-9
Disclaimer
Diese Informationen sind ausschließlich für Bildungszwecke gedacht, stellen keine Diagnose dar und ersetzen keine individuelle Ernährungs- oder medizinische Beratung. Bevor ein Nahrungsergänzungsmittel eingenommen wird, sollte immer mit dem/der Arzt/Ärztin Rücksprache gehalten werden.