Tipps gegen leichte Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft

Hi! Ich bin Adelina,

eine Ernährungswissenschafterin aus Wien und überzeugt, dass eine ausgewogene Ernährung lecker schmecken kann und kein Verzicht bedeutet. Erfahre hier mehr über meine Angebote. Oder vereinbare heute noch ein kostenloses Erstgespräch!

Dir ist übel oder beim Gedanken an Nahrung wird dir unwohl? Keine Sorge, mit diesem Problem bist du alles andere als alleine, denn bis zu 90 % der Schwangeren sind betroffen. Meist tritt die Übelkeit 4-9 Wochen nach Befruchtung ein und lässt in der Regel nach 16 Wochen wieder nach. (1) Sie kann jederzeit im Laufe des Tages eintreten. Auch wenn leichte Übelkeit und Erbrechen sich in der Regel nicht negativ auf das Ungeborenen auswirken, können diese zu einer deutlichen Verschlechterung deiner Lebensqualität und deinem körperlichen Wohlbefinden führen.

Warum wird mir übel in der Schwangerschaft?

Die Gründe für Übelkeit in der Schwangerschaft sind nach wie vor nicht zur Gänze geklärt und können vielfältig sein. Eventuell liegt es am schnellem Anstieg von Östrogen und dem humanem Choriongonadotropin (hCG), ein Hormon, welches von einem Teil der Plazenta gebildet wird. Weiters spielt auch die psychologische und genetische Veranlagung eine Rolle. (2)

Neueste Forschungsergebnisse legen nahe, dass das Hormon GDF15 (Growth Differentiation Factor-15), das für seine Wirkung auf den Hirnstamm und die Auslösung von Erbrechen bekannt ist, als zentrale Komponente die Schwere der Symptome beeinflusst. Dieses Hormon wird während der Schwangerschaft durch den Fetus und die Plazenta gebildetErhöhte GDF15-Spiegel im mütterlichen Blut stehen mit Erbrechen in VerbindungNiedrige GDF15-Spiegel im nicht-schwangeren Zustand, verursacht durch bestimmte genetische Varianten, korrelieren mit einem höheren Risiko, während hohe GDF15-Spiegel vor der Schwangerschaft möglicherweise schützend wirken könnten. Blockaden von GDF15-Signalen könnten in Zukunft möglicherweise eine vielversprechende Strategie für die Behandlung und Prävention darstellen. (5)

Was kann ich gegen leichte Übelkeit tun? 

Wichtig ist es mir hier klarzustellen, dass es sich um Tipps gegen leichte Übelkeit und Erbrechen handelt. Es besteht die Möglichkeit, dass du eine sehr schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit entwickelst, die Hyperemesis Gravidarum genannt wird. Dies tritt bei 0,3-2% der Schwangeren auf und kann schwerwiegend sein. (2) In diesem Fall sollte ein/e Arzt/Ärztin aufgesucht werden.

So, nun kommen wir zum spannenden Teil

Tipps gegen Übelkeit in der Schwangerschaft

Leider gibt es nicht die eine Lösung für alle Schwangere und jede Schwangerschaft. Es gibt aber ein paar Änderungen, die auch einigen anderen Frauen geholfen haben:

Kleinere Mahlzeiten auf den Tag verteilt essen

Wenn du im Moment dreimal am Tag isst, könntest du eine oder zwei Jausen einfügen und dafür zu den anderen Mahlzeiten weniger essen. Kleinere Mahlzeiten alle 1-2 Stunden, sorgen dafür, dass du nicht zu viel auf einmal isst und dein Magen weniger stark gefüllt wird.

Vor dem Aufstehen eine Kleinigkeit essen

Setze dich vor dem Aufstehen im Bett auf und bitte jemanden dir beispielsweise Cracker, Toastbrot, Knäckebrot oder Zwieback zu bringen. Alternativ kannst du diese auch schon am Vorabend auf dein Nachtkästchen legen.

Eigene Triggerfaktoren identifizieren

Gerüche von warmen Essen, spezielle Konsistenzen, scharfes und fettiges Essen zum Beispiel können individuelle Triggergründe sein.

Lebensmittel einzeln statt vermischt essen

Hierfür gibt es keine Studien, das ist ein Erfahrungswert aus meiner Praxis. Im wesentlichen kannst du ausprobieren Komponenten einer Mahlzeiten einzeln zu essen, statt sie zu vermischen. Zum Beispiel statt Reis mit Gemüsecurry gemischt, Reis in einer Schale auf der Seite und das Curry in einer extra Schüssel oder statt einem Sandwich, isst du 2 Scheiben Käse, danach eine trockene Scheibe Brot und danach Mini Gurken.

Eisensupplemente nur, wenn ärztlich angewiesen einnehmen

Vielleicht nimmst du ein Multinährstoffpräparat, in dem auch Eisen enthalten ist, ohne dass medizinisch eine Notwendigkeit zur Supplementierung von Eisen besteht. In diesem Fall kann es sich auszahlen, in ärztliche Absprache besonders im ersten Trimester auf die Eisensupplementierung zu verzichten, um die Übelkeit zu verbessern. (3)

Ingwer und Ingwersupplemente

Ein Review, in dem 37 Studien mit insgesamt 5049 Frauen zusammengefasst wurden, schlussfolgerte, dass die Verwendung von Ingwer hilfreich gegen Schwangerschaftsübelkeit sein kann. (Aber Evidenz für die Wirksamkeit war begrenzt und nicht konsistent) Du könntest also probieren, Mahlzeiten oder Getränke, die Ingwer enthalten zu essen – vorausgesetzt, sie schmecken dir auch. Falls ein Supplement für dich infrage kommt, spreche die Einnahme unbedingt mit deiner ärztlichen Betreuung ab. (4)

Akupressur P6 Punkt

Derselbe Review fand auch Hinweise, dass Akupressur speziell des P6 (Pericardium 6) Punktes hilfreich sein kann, um Übelkeit in der Schwangerschaft zu verbessern. (4) Dieser befindet sich etwa drei Finger oder 4,5 cm oberhalb des Handgelenks an der Innenseite des Unterarms. (1)

Achtung Disclaimer

Diese Informationen sind nur für Bildungszwecke gedacht und ersetzen keine individuelle Ernährungs- oder medizinische Beratung.

Quellen

1. Ebrahimi, N., Maltepe, C., & Einarson, A. (2010). Optimal management of nausea and vomiting of pregnancy. Int J Womens Health, 2, 241-248. https://doi.org/10.2147/ijwh.s6794 
2. Viljoen, E., Visser, J., Koen, N., & Musekiwa, A. (2014). A systematic review and meta-analysis of the effect and safety of ginger in the treatment of pregnancy-associated nausea and vomiting. Nutr J, 13, 20. https://doi.org/10.1186/1475-2891-13-20
3. Tsakiridis, I., Mamopoulos, A., Athanasiadis, A., & Dagklis, T. (2019). The Management of Nausea and Vomiting of Pregnancy: Synthesis of National Guidelines. Obstet Gynecol Surv, 74(3), 161-169. https://doi.org/10.1097/OGX.0000000000000654
4. Matthews, A., Haas, D. M., O’Mathuna, D. P., Dowswell, T., & Doyle, M. (2014). Interventions for nausea and vomiting in early pregnancy. Cochrane Database Syst Rev(3), CD007575. https://doi.org/10.1002/14651858.CD007575.pub3
5. Fejzo, M., Rocha, N., Cimino, I., Lockhart, S. M., Petry, C., Kay, R. G., Burling, K., Barker, P., George, A. L., Yasara, N., Premawardhena, A., Gong, S., Cook, E., Rainbow, K., Withers, D. J., Cortessis, V., Mullin, P. M., MacGibbon, K. W., Jin, E., Kam, A., … O’Rahilly, S. (2023). Fetally-encoded GDF15 and maternal GDF15 sensitivity are major determinants of nausea and vomiting in human pregnancy. bioRxiv : the preprint server for biology, 2023.06.02.542661. https://doi.org/10.1101/2023.06.02.542661

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